Der blitzt erstmal nicht mehr

In der Nacht zum Sonntag haben Unbekannte den Enforcement-Trailer des Landratsamts Rottweil umgekippt. An dem in der Bergstraße in Zimmern ob Rottweil postierten Blitzeranhänger entstand Sachschaden in bislang unbekannter Höhe, berichtet die Polizei. Sie bittet um „sachdienliche Hinweise“.

Tatort Bergstraße in Zimmern, Teilort Flözlingen. Da liegt er in der dörflichen Idylle dieses sonnigen Sonntagmorgens, auf der Seite, wie ein Trunkenbold, der von vergangener Nacht übrig geblieben ist: der Blitzeranhänger des Landkreises, der in der auf 30 Kilometer pro Stunde beschränkten Straße aufgestellt war. Ein Gerät, das der Landkreis erst vor Kurzem berschafft hat und das inklusive einem Tablet und Software 265.293,48 Euro (brutto) gekostet hatte. Unbekannte haben den Anhänger umgekippt. Ob er nicht nur aufgestellt, sondern auch repariert werden muss, ist unklar, die Polizei gibt keine Schadenshöhe an. Sie hofft vielmehr auf sachdienliche Hinweise. Die nehme das Polizeirevier Rottweil, Tel. 07471 4770, entgegen.

Foto: gg

Blitzeranhänger beschädigt, besprüht, zerstört – immer wieder werden die teuren Geräte Opfer von Vandalen. Eigentlich sind sie so konstruiert, dass sie bestmöglich gegen Vandalismus geschützt sind. Neben einer schusssicheren und gepanzerten Hülle sind Modelle dieser sogenannten Enforcement Trailer mit GPS-Überwachung, einem Alarmsystem und einer internen Feuerlöschfunktion ausgestattet. Das nun in der Flözlinger Bergstraße umgekippte Modell hält der Hersteller Jenoptik für „kompakt und wendig“ und innerhalb weniger Minuten in Betrieb zu nehmen. Außerdem sei die Technik in dem Kfz-Anhänger „gegen Vandalismus optimal geschützt“.

Semistationäre Systeme wie das in Zimmern aufgebaute Modell kommen immer dann zum Einsatz, wenn Gefahrenstellen temporär überwacht werden sollen. Dies ist etwa an Kindergärten, Altersheimen, verkehrsberuhigten Zonen sowie auf Autobahnen, vor baufälligen Brücken und Baustellen notwendig. In Zimmern-Flözlingen liegt wenige Meter von der Einsatzstelle dieses Blitzers entfernt der Evangelische Kindergarten, in der Ortsdurchfahrt Richtung Weiler gilt Tempo 30. Stellen wie diese seien besonders schützenswert oder mögliche Gefahrenpunkte, heißt es. Um den Verkehr an diesen Stellen wirksam zu entschärfen, benötigten die Kommunen „ein präzises, leistungsstarkes und flexibles System zur semistationären Geschwindigkeitsmessung“, so der Hersteller der Anhänger. In dem kleinen Ort Flözlingen jedenfalls blitzt er erstmal nicht mehr. Dort gelten die 30 km/h derweil aus Gründen des Lärmschutzes.




Peter Arnegger (gg)

… ist seit gut 25 Jahren Journalist. Seine Anfänge hatte er bei der Redaktion der “Schwäbischen Zeitung” in Rottweil, beim Schwäbischen Verlag in Leutkirch volontierte er. Nach einem Engagement bei der zu diesem Verlag gehörenden Aalener Volkszeitung wechselte Arnegger zur PC Welt nach München, einem auf Computer-Hard- und -Software spezialisierten Magazin. Es folgten Tätigkeiten in PR und Webentwicklung. 2004, wieder in seiner Heimat angekommen, half Arnegger mit, die NRWZ aus der Taufe zu heben. Zunächst war er deren Chefredakteur, und ist zwischenzeitlich Geschäftsführer der NRWZ Verwaltungs GmbH – und als solcher der verantwortliche Journalist der NRWZ. Peter Arnegger ist 1968 in Oberndorf / Neckar geboren worden.

Ein Kommentar

  1. Gegen diese Trailer hilft nur eins.
    Ordentlich fahren. Und dann kann es dennoch vorkommen dass man geblitzt wird
    …. Ist dann halt so!




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